Samstag, 24. Januar 2009
 
Norwegen streicht illegitime Schulden PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Attac   
Montag, 9. Oktober 2006

Mit einer von Gläubigerseite bisher nicht da gewesenen Entscheidung hat die norwegische Regierung illegitime Schulden von Entwicklungsländern gestrichen. Davon profitieren fünf Länder: Ägypten, Ecuador, Peru, Jamaika und Sierra Leone. Dabei geht es um einen Gesamtbetrag von 80 Mio. Dollar.

Die Kreditverträge wurden in Zusammenhang mit dem Verkauf von Schiffen abgeschlossen. Von der Regierung wird betont, dass die Vergabe der Kredite unverantwortlich und nur im norwegischer Interesse war. Diese Exporte in den Jahren 1976-80 sollten der Schiffsindustrie damals aus der Krise helfen.

Die Entscheidung ist auch für die Definition der illegitimen Schulden von Bedeutung. Das Konzept wird erweitert, wenn wirtschaftliche Interessen eines Gläubigers als neues Element für die Illegitimität anerkannt werden.Hervorzuheben ist auch, dass Norwegen die Schuldenstreichung entgegen der üblichen Praxis, nicht zu den Mitteln der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit hinzurechnet. Österreich dagegen nutzt die Streichung der Schulden des Irak um die offizielle Entwicklungszusammenarbeit um 1,3 Mrd. Dollar in die Höhe zu schrauben.

Norwegen nimmt mit dieser Entscheidung eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass die Geberländer ihren Teil der Verantwortung übernehmen müssen. (gekürzt)

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